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Black Friday und seine Auswirkungen auf die Logistikbranche
Shoppingekstase für die einen, logistische Herausforderung für die anderen.
In a Nutshell: Der Black Friday stellt enorme Anforderungen an die Logistikbranche – aber wie können Unternehmen dafür sorgen, dass Mitarbeiter*innen entlastet werden und produktiv bleiben, während Millionen von Paketen bearbeitet werden? In diesem Beitrag erfährst du, wie Schichtmodelle, Teamwettbewerbe und gezielte Anreize nicht nur die Arbeitsbelastung reduzieren, sondern auch den Teamgeist stärken können. Bist du bereit, dein Team bestens auf den Black Friday vorzubereiten?
Der Black Friday, der in den USA als Start der Weihnachtseinkaufssaison gilt, hat sich längst weltweit etabliert. In Deutschland ist der Tag zu einem der umsatzstärksten des Jahres geworden. Hinter den verlockenden Rabatten und Schnäppchen für die Kunden*innen, steht jedoch eine gesamte Branche, die sich bereits mehrere Wochen vor dem Shoppingevent vorbereitet.
Laut Zahlen von Statista (2023) und Criteo (2023) steigen die Ausgaben der Kunden*innen im Zeitraum des Black Fridays und Cyber Mondays jedes Jahr stetig. Trotz skeptischen Vorhersagen waren die Online-Transaktionen als auch der Traffic während des Eventzeitraums 2023 in Deutschland um 12% höher gegenüber dem Vorjahr. Demnach sind die Erwartungen für erneute Rekordbrüche in 2024 bereits geschürt. Für die Logistikbranche bedeutet dies jedoch Planungsaufwand, Ressourcenmaximierung und häufig auch Stress. Die Lieferketten müssen auf Hochtouren laufen, die Lagerkapazitäten werden ausgereizt und die Mitarbeiter*innen stehen unter Druck, die Flut an Bestellungen pünktlich und reibungslos abzuwickeln.
Während des Black Fridays und des gesamten darauffolgenden Weihnachtsgeschäfts, das teilweise bis über den 24. Dezember hinausgeht, erhöht sich das Versandvolumen in Deutschland stark. Nikola Hagleitner, Vorständin für das deutsche Post- und Paketgeschäft der DHL Group, sagte gegenüber der Funke Mediengruppe: „An den stärksten Tagen rechnen wir mit knapp über 11 Millionen Paketen, die wir in unserem Netz transportieren.” Das sind durchschnittlich 30-50 % mehr gegenüber normalen Zeiten.
Maßnahmen zur Entlastung der Mitarbeiter*innen - wie bereiten sich Logistikunternehmen bestmöglich auf den Black Friday vor?
Frühzeitige Personalaufstockung
Um die gewaltige Menge an Paketen zu bewältigen, greifen viele Unternehmen auf saisonale Aushilfskräfte zurück. Große Logistikunternehmen stellen in der Regel bereits im Herbst zusätzliche Mitarbeiter*innen ein, die bis zur Peak-Season vollständig geschult und eingearbeitet werden.
Auch die Deutsche Post DHL berichtet, dass während der kommenden Peaksaison rund 10.000 zusätzliche Aushilfskräfte in Deutschland eingestellt werden, um die gestiegene Nachfrage bewältigen zu können. (Retail News, 2024)
Transparente Kommunikation
Die zusätzliche Arbeitslast in der Hochsaison bedeutet für die Mitarbeiter*innen, insbesondere in den Lagern und in der Zustellung, oft lange Arbeitszeiten und zusätzliche Schichten.
Zur angenehmeren Gestaltung der Peakzeiten ist eine gezielte Planung und transparente Kommunikation entscheidend. Mitarbeiter*innen müssen frühzeitig über ihre Schichten informiert werden, und klare Zuständigkeiten verhindern Überlastungen. Teams, die gut organisiert sind, können effizienter arbeiten und Stress reduzieren.
Monetäre und immaterielle Anreize
Viele Logistikunternehmen bieten ihren Teams während der Hochsaison Boni oder andere Anreize wie kostenlose Verpflegung oder besondere Mitarbeiter*innenrabatte an. Ein simples, aber oft unterschätztes Instrument ist die Anerkennung von Leistung. Ein Lob für den Einsatz während der Peak-Zeiten oder kleine Belohnungen, wie Gutscheine oder zusätzliche Urlaubstage nach der Hochsaison, können die Motivation enorm steigern. Das Gefühl der Wertschätzung trägt dazu bei, dass sich Mitarbeiter*innen stärker mit dem Unternehmen identifizieren und bereitwilliger Höchstleistungen erbringen.
Teamwettbewerbe sind eine weitere Möglichkeit, die Mehrarbeit in Motivation zu verwandeln. Solche Wettbewerbe könnten darauf abzielen, z. B. die meisten Pakete in einer bestimmten Zeit zu bearbeiten oder fehlerfreie Bestellungen zu erfüllen. Teams, die besonders gut abschneiden, könnten Boni, extra Urlaubstage oder andere Belohnungen erhalten. Diese spielerischen Elemente schaffen ein Gemeinschaftsgefühl, machen die Arbeit abwechslungsreicher und lenken den Fokus auf gemeinsame Erfolge, wodurch die Mehrarbeit in positive Energie umgewandelt wird.
Flexiblere Arbeitszeitgestaltung
Um die Belastung für Logistikmitarbeiter*innen während des Black Fridays weiter zu reduzieren, kann eine flexiblere Gestaltung der Arbeitszeiten eingeführt werden. Schichtmodelle, die längere Pausen oder kürzere, intensivere Schichten erlauben, bieten eine bessere Work-Life-Balance, was die Motivation und Zufriedenheit steigern. Durch den verstärkten Einsatz von Teilzeitkräften oder Jobsharing lassen sich Spitzenzeiten abfedern, ohne dass eine Überlastung der regulären Arbeitskräfte erfolgt. Gleichzeitig können auch zusätzliche, freiwillige, im gesetzlichen Rahmen erlaubte Überstunden abgeleistet werden, die mit einem attraktiven Aufschlag vergütet werden. Hierbei steigt zwar die Gesamtarbeitszeit des Mitarbeiters, jedoch kann eine zeitlich begrenzte Mehrarbeit, die entsprechend vergütet wird und planbar ist, auch eine Win-win-Situation darstellen. Unternehmen steigern ihre Produktivität, um Spitzenzeiten bewältigen zu können, während Mitarbeiter*innen die Möglichkeit haben, sich durch zusätzliche Vergütungen finanziell zu verbessern.
Wichtig! Die Mehrarbeit muss zeitlich begrenzt, freiwillig, monetär attraktiv sein und transparent kommuniziert werden.
Fazit
Der Black Friday ist für die Logistikbranche eine enorme Herausforderung, die sorgfältige Planung, effiziente Prozesse und motivierte Mitarbeiterinnen erfordert. Durch Maßnahmen wie flexible Arbeitszeiten, transparente Kommunikation, Teamwettbewerbe und gezielte Anreize lassen sich Belastungsspitzen besser bewältigen und die Motivation der Belegschaft hochhalten. Wenn Unternehmen den Fokus auf das Wohl ihrer Mitarbeiterinnen legen und gleichzeitig innovative Lösungen umsetzen, kann auch die hektischste Zeit des Jahres erfolgreich und stressfreier gemeistert werden – für alle Beteiligten eine Win-win-Situation.
Quellen: